Rufen Sie im Internet die Adresse spasmomedico.com auf. Unter dem Menüpunkt Dosis können Sie ersehen, welche Menge des Medikamentes Sie verabreichen müssen, damit sich der Zustand Ihrer Frau stabilisiert. Der Notarzt kommt sofort, wenn er den nächsten Patienten behandelt hat. Kurt legte auf und dreht sich zu seinem Laptop um, den er bereits hochgefahren hatte. Er wollte das Netz mit seinem Browser öffnen, aber zunächst geschah nichts. Nach einer Weile erschien eine weiße Seite mit Text auf dem Schirm. Er erkannte das Symbol der GEMA. Sie haben das Urheberrecht verletzt. Deswegen ist ihr Computer gesperrt. Er wird erst dann entsperrt, wenn Sie 100 Euro auf….überweisen…. Kurt fluchte. Nicht auch noch das! Er versuchte, die angezeigte Seite durch durch das Drücken einiger Tastenkombinationen zu umgehen. Jedoch nichts half. Er konnte lediglich über das gleichzeitige Drücken von ALT, STRG und ENTF aus der Seite heraus, aber die dringend benötigte Information konnte er nicht abrufen. Verzweifelt griff er erneut zum i-phone. Er drückte auf Wahlwiederholung, der Anschluss des ärztlichen Notdienstes war jedoch besetzt. Er blickte zum Bett hinüber, auf dem Nora, seine Frau, lag. Sie röchelte und dann durchzog ein Spasmus ihren Körper. Verzweifelt versuchte Kurt es noch einmal, ins Netz zu kommen, um an die dringendst benötigte Information zu gelangen. Verdammt, es muss doch irgendwie gehen! rief er verzweifelt. Nach weiteren 5 Minuten gab er auf und blickte erneut zu Nora hinüber. Wieder verkrampfte ihr Körper. Es war das letzte Mal. Nach einem leisen Seufzer schien sich ihr Körper zu entspannen. Sie war tot. Als Kurt erkannte, dass ihr Kampf verloren war, schrie er vor Wut auf, griff nach seinem Laptop und warf ihn mit Wucht gegen die gegenüber liegende Wand.
Wir kennen diese Trojaner, mit denen Internetkriminelle versuchen, Geld zu verdienen. Der Inspektor blickte von den Unterlagen auf seinem Schreibtisch auf. Uns ist allerdings noch nie ein so tragischer Fall zu Ohren gekommen wie der Ihre. Wir haben jetzt eine Methode gefunden, wie wir diesen Hackern auf die Spur kommen können. Einer unserer Strohmänner ist zum Schein auf die Forderung der vermeintlichen GEMA eingegangen. Durch einen Trick, der im Wesentlichen in einer Codierung der geforderten Zahlung besteht, können wir den Weg dieser Überweisung bis zum Empfänger verfolgen. Sobald dieser seine Überweisung einzieht, können wir zuschnappen.
Kurt nickte. Obwohl der Tod seiner Frau bereits 2 Monate zurück lag, hatte er sich immer noch nicht gefangen. Er kochte immer noch vor Wut, wenn er sich vorstellte, dass irgend ein Freak durch seine Gewinnsucht Nora umgebracht hatte.
2 Wochen später erfuhr er, dass die Polizei einen 25-jährigen Mann unter dem Verdacht festgenommen hatte, Autor der gefälschten GEMA-Seite zu sein. Nach dem ersten Verhör wurde dieser junge Mann aus Mangel an Beweisen jedoch wieder frei gelassen. Kurt recherchierte und fand die Adresse des Mannes heraus. Auch ein Foto konnte er organisieren, so dass der Täter für ihn nicht nur einen Namen hatte, sondern auch ein Gesicht bekam.
Eines Abends legte er sich in seinem Opel vor der Haustür des Täters auf die Lauer. Als dieser kurz nach 21 Uhr das Haus verließ, folgte Kurt ihm einige Meter, griff ihn dann mit einer Hand und drehte ihm den rechten Arm brutal auf den Rücken. Mit der anderen Hand presste er dem Mann einen mit Äther getränkten Lappen vor Mund und Nase. Etwa 20 Sekunden lang wehrte sich der junge Mann, dem Kurt jedoch körperlich deutlich überlegen war. Als der Widerstand nachließ, schleifte Kurt den Körper des Jungen zu seinem Wagen, öffnete die Beifahrertür und wuchtete ihn auf den Sitz. Er schnallte ihn an und brachte den Beifahrersitz in eine solche Position, dass der Körper nicht vornüber kippen konnte. Kurt blickte sich um. Es war niemand zu sehen. Er stieg in den Opel und startete den Wagen, fuhr zu seinem Haus, öffnete das automatische Garagentor mit seiner Fernbedienung und schloss es wieder, nachdem der den Wagen in die Garage gefahren hatte. Dann schleppte er den Körper, nachdem er verhindert hatte, dass die Betäubung seines Opfers nachließ, in den Keller des Hauses. Dort fesselte und knebelte er ihn.
Danach setzte sich Kurt in die Küche, atmete auf und öffnete eine Flasche Rotwein. Sven Larson hieß der Mann, der von jetzt ab sein Mitbewohner sein würde. Wie würde er mit ihm umgehen? Was hatte er mit ihm vor? Kurt hatte sich in der klassischen Krimi- Literatur fachkundig gemacht. Bei Henning Mankell und bei Stieg Larrson , aber auch bei Nösby war er fündig geworden. Der Film Slumdog-Millionär hatte ihm weitere Hinweise gegeben..Er hatte einen Notizzettel angelegt, auf dem er sich Behandlungsmethoden vorgemerkt hatte.
Am nächsten Morgen ging er nach dem Frühstück in den Keller. Er blickte in die blutunterlaufenen Augen seines Opfers. Er entfernte den Knebel aus Larssons Mund, was dieser damit quittierte, dass er Kurt ins Gesicht spukte und sogleich unflätig zu schimpfen begann:Was soll diese Scheiße? Binde mich los, du Idiot! Ich werde dafür sorgen, dass sie dich einbuchten! Kurt blieb erstaunlich gelassen dafür, dass die Wut in ihm hoch kochte, dass der Mann vor ihm den Tod seiner Frau verschuldet hatte. Seelenruhig wartete Kurt das Ende des Wutanfalls seines Opfers ab und erklärte ihm dann sein Motiv für sein Kidnapping. Was kann ich dafür, wenn du zu dämlich bist, einen Trojaner zu beseitigen? entgegnete Sven. Allmählich fiel es Kurt schwer, sich unter Kontrolle zu halten. Seine Hände zitterten, als er sich mit einem Hammer und einem kleinen Nagel der gefesselten rechten Hand von Sven näherte. Was hast du vor, du Spinner? rief Sven schon halb in Panik aus. Kurt setzte den Nagel am Fingernagel von Svens Daumen an und trieb ihn mit einigen wuchtigen Schlägen zwischen die Haut und den Fingernagel. Sven heulte auf. Kurt hielt einen Moment inne und setzte dann seine Aktivität fort. Sven schrie auf. Diese Finger werden sobald keine Tasten von Computern berühren, murmelte Kurt und wandte sich dem nächsten Finger der rechten Hand zu. Einerseits besänftigten Svens Schreie Kurts Rachegefühle, andererseits ging ihm das Geschrei auf die Nerven, so dass er den Knebel in Svens Mund schob, was dieser mit einem heftigen Schnauben und aus den Höhlen quellenden Augen dokumentierte. Nach weiteren 10 Minuten hatte Kurt erst einmal genug. Als er sich von Sven entfernte, sah er einen großen nassen Fleck auf dem Fußboden unterhalb von Svens Körper und ebenfalls einen solchen auf Svens Hose zwischen seinen Beinen. Sven nahm einen Lappen, wischte den Fleck vom Boden und ersetzte den Knebel durch diesen Lappen.
Oben in der Küche machte er sich einen Tee und warf einen Blick auf seine to-do-Liste. Er holte einen Bambus-Stab, den man zur Befestigung von Pflanzen benutzt, aus einem Schrank und spitzte ihn mit einem Messer auf der einen Seite zu. Dann stieg er wieder in den Keller hinab und sah, dass Sven bewusstlos auf seinem Stuhl hing. Er entfernte den Lappen aus seinem Mund und übergoss Svens Kopf mit eiskaltem Wasser. Dieser erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit und stöhnte. Hör auf mit dem Scheiß! Was muss ich tun, damit du aufhörst? – Kurt sagte leise: Wenn du dein Verbrechen einsiehst und mich intensiv um Entschuldigung bittest, hast du noch eine winzige Chance zu überleben. Aber ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder einen Computer programmieren wirst. Vorher wirst du einen Teil des Schmerzes empfinden, den ich empfinde, wenn ich an den Tod meiner Frau denke.Er riss den Stoff von Svens rechtem Hemdsärmel auf und trieb den Bambusstab in dessen Unterarm. Ein gellender Schrei ließ nicht lange auf sich warten, bis ein neuer Knebel dem Schrei ein Ende bereitete. So, das war die Mankell-Methode, murmelte Kurt vor sich hin.
Er entschied sich dafür, die auf seinem Notizzettel vermerkten Foltermethoden nicht alle zu praktizieren, sondern das Verfahren abzukürzen.
In der nächsten Folge wird eine Hypno-Page erfunden, die alle Abzocken der Vergangenheit in den Schatten stellen!!! Bis zum nächsten „Tödlichen Trojaner“!